Allgemeines über den Wels

Vorkommen des Wallers

Der Wels oder auch Waller genannt, komm in weiten Teilen Mittel- und Osteuropas, sowie Westasiens vor. 
In den Niederlanden, Großbritannien, Kroatien, Italien, Spanien, Algerien und Tunesien wurde der Wels vom Menschen eingeführt. In Dänemark und Finnland sind kleinere Vorkommen erloschen.
Der Waller ist in stehenden sowie in fließenden Gewässern anzutreffen. An der Ostsee und am Schwarzem Meer findet man ihn auch in brackigen Flussmündungen. Im Kaspischen Meer ist er häufig. Deshalb kann man den Waller überall fangen, vom Kleinen bishin zum großen Fluß, in Teichen oder großen Stauseen.
Bedingungen für den Räuber sind tiefe Stellen mit schlammigem Grund. Dort hält er sich tagsüber auf und macht von hier seine Raubzüge sobald die Dunkelheit eintrifft. Dabei jagt er im Freiwasser und an der Oberfläche.
Versteckmöglichkeiten, wie z.B. Baumwurzeln, versunkene Bäume oder unterspülte Ufer, bevorzugt der Waller. Deshalb sind diese Stellen immer ein guter Spot und einen Ansitzversuch wert.
Im Fluss sind die Waller in Rinnen bzw. Vertiefungen, ausgewaschene Gumpen, in tiefen Löchern (die vor allem zwischen zwei Buhnen, oder am Buhnenkopf zu finden sind) und hinter Brückenpfeilern anzutreffen.

Merkmale des Wallers

Welse haben einen langgestreckten Körper und einen breiten, flachen Kopf mit weitem Maul, zwei langen Bartfäden am Oberkiefer und vier kürzeren Barteln am Unterkiefer, einer langen und bis zur Schwanzflosse reichenden Afterflosse, einer kleinen, relativ weit vorne sitzenden Rückenflosse.
Das maximal erreichte Alter liegt bei 80 Jahren. Ihre Farbe ist meist dunkel marmoriert geht hin bis blauschwarz oder dunkelolivgrün, die Flanken sind heller, die Bauchseite ist weiß.

Fressverhalten & Lebensweise des Wallers

Die besten Monate auf Waller sind von April bis Oktober. Es kommt aber auch ganz darauf an, wie kalt es im Frühjahr war, aber spätestens ab Anfang Mai sollte das Wallergerät einsatzbereit sein.
Man kann sich eine Faustregel merken, bei steigenden Temperaturen steigt auch der Hunger der Welse. Bei Temperatureinfällen hingegen kann dies den Welsen doch sehr auf den Magen schlagen. Deshalb kann man davon ausgehen, dass bei steigenden Wassertemperaturen auch der Hunger der Welse größer wird. Am meißten frisst der Wels so um die 20 °C.
Der Wels geht in der Dämmerung und der Nacht auf Raubzüge, deshalb sind die besten Chancen auf einen Biss, der Abend, die Nacht und der ganz frühe Morgen. Bei Wärmegewittern hat man auch sehr gute Chancen, durch die Schwüle durch den Regen wird das Wasser getrübt und der Wels verlässt seine Verstecke.
Von Mai bis einschließlich Juni, ab einer Wassertemparatur von 22 Grad, fängt der Wels mit dem Laichgeschäft an und ist schwieriger zu fangen.
Danach allerdings ist er ausgehungert und geht auf Nahrungssuche, daher steigen die Chancen auf einen Biss enorm.
Welse sind mehrheitlich nachtaktiv, bei trübem Wasser gehen sie teilweise auch Tagsüber auf die Jagd. Seine Nahrung besteht dann vorwiegend aus Fischen und Krebstieren, größere Exemplare fressen auch Wasservögel und kleine Säugetiere. Er frißt dann nicht nur in Grundnähe sondern geht vorwiegend im Mittelwasser bis hin zur Oberfläche auf Raubzüge.
In 5 Grad kaltem Wasser dauert es über 200 Stunden, bis ein Waller seine Nahrung verdaut hat. Hat das Wasser 25 Grad dauert die Verdauung nur ca. 20 Stunden.
Junge Welse sind öfters in Gruppen anzutreffen, ältere hingegen sind eher Einzelgänger.
Fallen die Wassertemperaturen unter 7 Grad, stellen die Welse ihre Nahrungsaufnahme ein und mit Beginn des Winters ziehen sie sich in tiefe und ruhige Bereiche zur Winterruhe zurück.
Die Köderpalette ist sehr groß, wobei sich große Tauwurmbündel, Köderfische und seid einigen Jahren auch Heilbuttpellets als beste Köder bewährt haben. Andere Köder haben sich auch als sehr gut bewiesen, wie z.B. Blutegel, Oktupusse, Kunstköder...

Fortpflanzung des Wallers

Die Laichzeit der Welse fällt in unseren Breiten auf Mai bis Juli. Die Paarung erfolgt in der Regel ufernah oder in seichten Bereichen über Wasserpflanzen oder zwischen Wurzelwerk. Das Männchen spült mit Schwanzschlägen eine Laichgrube aus, weiches Pflanzenmaterial wird mit dem Maul an den Untergrund gepresst. Dem Laichakt geht ein stürmisches Vorspiel voraus, bei dem das Männchen seine Partnerin verfolgt. Die eigentliche Paarung erfolgt meist in den Abendstunden und dauert etwa 1,5 bis zwei Stunden. Ein Weibchen legt dabei 100.000 bis 400.000 etwa 1,4 bis zwei Millimeter durchmessende Eier ab. Die Größe des Geleges schwankt in Abhängigkeit von Größe und Ernährungszustand des Muttertieres stark. Nach der Befruchtung schwellen die Eier an und können bis zum Schlupfzeitpunkt einen Durchmesser von 4,5 Millimeter erreichen. Das Gelege wird vom Vater bewacht und regelmäßig mit Frischwasser befächelt.
Die kaulquappenähnlichen Larven schlüpfen, abhängig von der Wassertemperatur, nach zwei bis drei Tagen. Unmittelbar nach der Schlumpf ist der Nachwuchs weitestgehend hilflos und sinkt auf den Gewässergrund, nach weiteren zwei bis drei Tagen beginnen die Tiere sich aktiv zu bewegen. Sie sind sehr lichtempfindlich und suchen nach Möglichkeit dunkle Gewässerbereiche auf. Der Dottersack ist nach etwa 10 Lebenstagen aufgebraucht, ab diesem Zeitpunkt beginnen die Larven ihre Nahrung am Grund aber auch im Freiwasser zu suchen. Zu Beginn ernähren sie sich vorwiegend von kleinteiligem Zooplankton, etwa kleinen Daphnien. Später erweitert sich das Nahrungsspektrum um größere Krebstiere, Insektenlarven, kleine Schnecken und Tubiflex. Nach etwa zwanzig Tagen beginnen die larvalen Merkmale zu verschwinden, zu diesem Zeitpunkt haben die jungen Welse eine Länge zwischen 2,2 und 2,5 Zentimetern erreicht. Ab einer Körperlänge von 2,5 bis drei Zentimeter beginnen sie anderer Fischbrut nachzustellen. Bei Nahrungsmangel kommt es unter dem Welsnachwuchs zu Kannibalismus, der sich bei anhaltendem Mangel verstärkt. Grundsätzlich machen aber im ersten Lebensjahr Wirbellose den weitaus größten Teil der aufgenommenen Nahrung aus. Die Geschlechtsreife erreichen Welse nach vier bis fünf Jahren.
Quelle: Wikipedia

Mythen über den Waller

Ein Hauch von Loch Ness – Das Zwischenahner Meer sorgt für Aufregung
Da kann sich Nessi warm anziehen, denn wem Loch Ness zu weit ist, der kann nach Bad Zwischenahn (Niedersachsen) fahren. Im Jahre 1979 ist der Riesenwels zum ersten Mal im Zwischenahner Meer gesichtet worden, aber keiner weiß wie er dort reingekommen ist. Seitdem gehört er dort zum Alltagsleben. Wirklich gesehen haben ihn nur wenige und der Beweis, dass es ihn gibt, sind unscharfe verschwommene Fotos.
Still und friedlich ruht der See, doch der Schein trügt. Hunde spielen im Wasser, aber plötzlich springen sie panisch ans Ufer, was ein Zeichen dafür ist, dass der Wels in der Nähe ist. Ein Pudel und ein Dackel schafften es einmal nicht rechtzeitig und wurden auf nimmer wiedersehen in die Tiefe gezogen. Die Sportfischer berichten, dass der Wels den halben Fischbestand weggefressen und den Bestand an Wasservögeln dezimiert haben soll. Das Baden wurde verboten und von einem Angelverein eine Prämie von 6000 DM ausgesetzt. Taucher machten mit Harpunen jagt auf den Fisch.
Ein Surfer berichtete, dass plötzlich beim Surfen ein riesengroßes schwarzes Ding auf ihn zu geschwommen sein, welcher locker vier bis fünf Meter groß gewesen sei. Anschließend ist er schnell vor Angst ans Ufer gefahren.
Später wurde ein Wels von einem Taucher fotografiert, der ca. 200 kg gewogen hat.
Vielleicht gab oder gibt es ihn wirklich und er dreht auch noch heute dort seine Runden.
         

Wels frisst Hund
Der wohl bekannteste Waller-Mythos handelt von Kuno, dem Killerwels. Er soll 2001 in Mönchengladbach den Dackelwelpen einer Frau gefressen haben, welches auch von einer Augenzeugin bestätigt wurde.
Der ansässige Angelverein aus Mönchengladbach versuchte den Killer-Wels zu fangen, blieb aber ohne Erfolg. Eine Gruppe schloss sich zusammen, die sich für den Erhalt und das Leben des Welses stark machte. Kein Zoo wollte ihn haben, er könnte dort die Flamingos auffressen und eine Umsiedlung des Welses in einen benachbarten See wurde auch ausgeschlossen, da die Gefahr zu groß war, dass er dort die badenden Kinder attackiert.
Zwei Jahre später meldeten Zeitungen dann den Tod des Welses, da dort ein 1,50 m langer und 35 Kg schwerer Wels Tod aufgefunden wurde.
Schon kurz danach lebte der Mythos Kuno jedoch wieder auf, da schließlich niemand den Wels eindeutig identifizieren konnte. Es wurde bezweifelt, dass es sich bei dem in der Sommerhitze 2003 verendeten Tier tatsächlich um den berühmten Fisch handelt, zumal noch größere Welse im Weiher vermutet werden.
Und wenn er nicht gestorben ist, dann lebt Kuno wohl noch heute...

Was frisst ein Waller alles im Jahr?!

Dazu hat Peter Merkel etwas tolles geschrieben. Und zwar ist es ja bekannt, das ein Wels 6 kg Nahrung zu sich nehmen muss, bis er 1 kg Körpergewicht zunimmt.
Gehen wir jetzt von einem 30 kg schweren Wels aus, der 12 Jahre alt ist.

In seinem ganzen Leben hat er also
30 kg * 6 kg = 180 kg Fische gefressen.

Wiederum auf ein Jahr gesehen wären das
180 kg / 12 Jahre = 15 kg Fisch.

An einem Tag wären das dann
15 kg / 365 Tage = 41 g Fisch.

Den ganzen Artikel von Peter Merkel könnt ihr auf www.Neckarwaller.com nachlesen. Das Zahlenmaterial hat Herr Merkel aus wissenschaftlich ausgearbeiteten Artikeln von Biologen und Teichwirten.
Natürlich frisst ein Wels jetzt nicht jeden Tag genau 41 g Fisch, sondern nachdem er eine Mahlzeit zu sich genommen hat, ist es Temperaturabhängig, wie lange er für die Verdauung braucht. Während dieser Zeit ruht der Wels und nimmt keine neue Nahrung auf.
In 5 Grad kaltem Wasser z.B. dauert es über 200 Stunden, bis ein Waller seine Nahrung verdaut hat. Hat das Wasser 15 Grad, braucht die Verdauung ungefähr 50 Stunden und bei 25 Grad etwa 20 Stunden.
Das heißt also, wenn der Wels bei 15 Grad Wassertemperatur gerade gefressen hat, dauert es mehr als zwei Tage bis er wieder auf Nahrungssuche geht.
Auf jedenfall ist damit belegt, dass der Wels keine Fressmaschine ist, wie oft behauptet wird. Vergleicht man mal, was der Wels im Jahr, mit dem was der Kormoran im Jahr frisst, so weiss man wer schädlicher für unsere Gewässer ist.
Ein Kormoran braucht ungefähr 500 g Fisch am Tag, das ist also mehr als zwölf mal so viel wie der Wels.

Größentabelle und Wachstum der Waller

In der folgenden Tabelle kann man die Größe, das Alter und die Länge eines Wallers ablesen. Es ist aber zu beachten, das je nach Gewässer und Land die Daten etwas variieren können, da das Wachstum unter anderem vom Nahrungsangebot und den Temperaturen abhängig ist.

 

ungefähres
Alter
(in Jahre)

 

ungefähre
Länge
(in cm)

 

ungefähres
Gewicht
(in g)

 

1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20

 

23
55
76
88
105
118
128
138
147
156
165
172
180
190
194
198
208
212
216
227

88
1205
3200
4950
8400
11900
15190
19100
23000
27500
32500
36850
42300
49660
52900
56200
65150
68990
72970
84690