Karpfenangeln im Frühling

Farbenfroh beim Karpfenangeln im Frühling!

Karpfenangeln im Frühling und das Leben erwacht. Der April zieht ins Land, die ersten grünen Blätter zeigen sich an den Bäumen und so manche Blume erstrahlt in ihrer vollen Farbenpracht. Nicht nur die Natur auf dem Land legt die Winterstarre ab, sondern auch das Leben unter Wasser erwacht.
Die Temperaturen erreichen an manchen Tagen vielleicht gerade erst zweistellige Werte und es ist gefühlt noch sehr kalt. Bei den Karpfen knurrt allerdings schon der Magen und der Hunger macht sich bemerkbar. Schließlich müssen sich die Rüssler für das anstehende Liebesspiel stärken.
Bei der Nahrungssuche durchstreifen die Karpfen häufig die Flachwasserzonen des jeweiligen Gewässers auf der Suche nach einem schnellen Happen. Die Flachwasserbereiche erwärmen sich durch die Frühlingssonne als erstes und dementsprechend finden die Karpfen dort am ehesten Nahrung. Genau jetzt schlägt die Stunde von attraktiven und bunten Pop-Up Boilies.

"Weniger ist jetzt mehr" heißt das Motto beim Karpfenangeln im Frühjahr

Bei dem klassischen Pop-Up Karpfenangeln im Frühling verwende ich oft nur sehr wenig Futter. "Weniger ist jetzt mehr", heiß die Devise. Die Karpfen haben zwar jetzt Hunger, aber dennoch sind sie schnell gesättigt. Füttert man zu viel Boilies oder Partikel, so sind die Fische meist schon satt ehe sie den Hakenköder gefunden haben. Das Resultat sind wenige bis keine Bisse. Meist reicht bereits ein PVA Sack gefüllt mit Pellets oder ein PVA Stick mit einigen gecrushten Boilies vollkommen aus. Je nach Situation knete ich lediglich Teig um das Karpfenblei. Sind die Karpfen am Hotspot, so setze ich oftmals auch nur auf den klassischen Singlehookbait. Der Vorteil hierbei ist, dass die hungrigen Fische schnell auf den Hakenköder stoßen, noch bevor sie gesättigt sind. Dabei lassen sich wahre Sternstunden am Wasser erleben.
Viel wichtiger als das Karpfenfutter beim Karpfenangeln im Frühling ist es, die Fische zu finden! Oft stapeln sich die Rüssler jetzt in flachen Buchten, dicht am Schilf oder nahe am Ufer. Eigentlich findet man die Karpfen überall dort, wo sich das Wasser am schnellsten erwärmt. Hier kommen die ersten Wasserpflanzen des Jahres zu Vorschein, wodurch wiederum Wasserschnecken und andere potentielle Karpfennahrung angelockt wird.  

Welches Karpfenrig eignet sich für welche Situation beim Karpfenfischen?

Welches Rig ich zum Karpfenangeln im Frühling verwende, mache ich von den Angelbedingungen abhängig. Je nach Bodenstruktur und Bodenbeschaffenheit, ob ich den Karpfenköder auswerfen muss oder mit einem Boot ablegen kann, dies und weitere Dinge sind ausschlaggebend für die Wahl des Karpfenvorfachs.
In der Regel verwende ich bei dieser Angellei auf Karpfen das Spinnerrig oder das Multi-Rig. Das Spinnerrig kommt bei mir häufig zum Einsatz, wenn ich die Karpfenmontage werfen muss und einen festen Gewässerboden vorfinde. Durch die steife Sektion des Karpfenrigs ist es nicht so anfällig für Verwicklungen und zudem erziele ich nahezu immer eine saubere Präsentation des Boilies bzw. des Karpfenköders. Multi-Rigs setze ich oftmals über weichen Böden ein oder wenn ich meine Karpfenmontagen mit dem Boot ablegen kann.
Ein weiterer Vorteil bei der Verwendung von beiden Rigs ist, dass ich sehr schnell den Karpfenhaken wechseln kann, ohne ein komplett neues Rig binden zu müssen. Dadurch kann ich schnell auf verschiedene Angelbedingungen und Köder sowie auf das Beißverhalten der Karpfen reagieren.
Befische ich ein neues Gewässer, wo mir sämtliche Infos über den Untergrund fehlen, setze ich meist ein Chodrig ein.

Mobil und flexibel zum Karpfen

Die beste Futterstrategie, der fängigste Köder und die optimalste Karpfenmontage nutzt einem nicht viel, wenn die Karpfen nicht am Platz sind. Daher ist beim Karpfenangeln im Frühling das Wichtigste, wie anfangs bereits erwähnt, die Fische erstmal ausfindig zu machen.
Hat man aber keine Anzeichen von Fischaktivität in seinem Gewässer, so darf man einen großen Fehler auf keinen Fall machen - nämlich die Sache einfach auszusitzen! Bleibt beim Angeln im Frühjahr mobil und fischt nur wenige Stunden in einem Areal! Sollten die Bisse ausbleiben, wechselt den Angelplatz und sucht weiter! Irgendwann findet ihr die Karpfen und könnt in kürzester Zeit unvergessliche Sternstunden erleben!
Falls ihr keine flachen Buchten oder ähnliche Bereiche in euren Gewässern habt, gibt es auch andere Möglichkeiten den Karpfen auf die Spur zu kommen. Oft sind die Gewässerbereiche vielversprechend, wo die Sonne am längsten draufscheint oder wo es windstill ist. Ebenfalls kann ein Thermometer ein wichtiges Hilfsmittel sein, um die Fische zu finden. Meist reicht ein Unterschied der Wassertemperatur von ein bis zwei Grad vollkommen aus und entscheidet darüber, ob sich die Karpfen dort aufhalten oder nicht.

Geizt nicht mit Attraktivität beim Karpfenangeln im Frühling!

Ein weiterer Tipp zum Karpfenangeln im Frühling den ich euch mit auf dem Weg geben möchte, ist die Attraktivität eurer Hakenköder oder eventueller PVA Sticks. In Bezug auf die Farbe oder das Flavour der Karpfenköder, im Frühjahr kann es lieber etwas mehr, als zu wenig sein.
Meine Favoriten sind jetzt oftmals süße, neonfarbene Pop-Up Boilies in gelb, weiß und pink. Manchmal tune ich die Karpfenköder bereits mehrere Tage oder Wochen im Voraus, indem ich sie regelrecht in Flavour tränke und einlege. Durch die grelle Färbung und den starken Geruch entsteht ein toller Lockreiz und die Karpfen können schnell auf den Köder aufmerksam werden.
Ganz wichtig hierbei ist, dass ihr die eingelegten Pop-Up Boilies vor dem Auswerfen kontrolliert, ob sie noch auftreiben. Einige Sorten oder Modell verlieren stark an Auftrieb, wenn sie sich mit dem Dip vollgesogen haben. Diese sind dann eher nur ein Wafter, was bei der falschen Karpfenmontage zu Fehlbissen führen kann.

Viel Spaß beim Umsetzen und Ausprobieren
euer Oliver Wille
Team Catfish-Hunters

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