Vizemeister beim Open Street Amsterdam 2018

Anpfiff zum großen Streetfishing Festival Open Street Amsterdam 2018

Endlich war es wieder soweit und das diesjährige Open Street Amsterdam Streetfishing Festival befand sich in den Startlöchern. Bereits im vergangenen Jahr waren wir mit am Start und konnten einen tollen vierten Platz in der Gesamtwertung eintüten. Diese Platzierung wollten wir natürlich auch in diesem Jahr bestätigen und mit etwas Glück sogar noch weiter nach oben klettern.
Die Registrierung für das Turnier erfolgte per E-Mail und wir konnten uns drei der begehrten Startplätze sichern. Innerhalb von Minuten war alles restlos ausgebucht und weitere 70 Teams standen auf der Warteliste, was die Beliebtheit dieser tollen Veranstaltung bereits im Vorhinein widerspiegelte.
Das Balzer/Owner Pro Staff Team 1 bildeten Timo Waschitzki und Matthias Melchior, während Ruwen Koring und ich das gleichnamige Team 2 stellten. Last but not least starteten Oliver Soujon und Oliver Mügge als das Balzer/Owner Pro Staff Team 3.
Wir hatten leider nur eine sehr kurze Vorbereitungsphase, so dass es uns zeitlich leider nicht möglich war, die Begebenheiten vor Ort näher kennenlernen zu können. Die Anreise erfolgte erst einen Tag vor Wettbewerbsgewinn, wodurch uns nur ein paar Stunden blieben, um uns einen ganz kleinen Einblick in die Unterwasserwelt Amsterdams zu verschaffen.
Der Probetag verlief nicht ganz nach unseren Vorstellungen und ab diesem Zeitpunkt wussten wir, dass es nicht einfach werden würde. Den Abend ließen wir gemütlich ausklingen und entwickelten unsere Strategien für das Turnier.

Endlich war es soweit und der Wettkampftag vom Open Street Amsterdam 2018 brach an. Die Aufregung und die Anspannung waren deutlich spürbar, als wir uns Richtung Treffpunkt, dem Tolhuis, aufmachten. Vor der Location versammelten sich zahlreiche Teilnehmer aus verschiedenen Nationen, die allesamt ein Ziel vor Augen hatten, nämlich den Sieg mit nach Hause zu nehmen.
Die Pforten öffneten um Punkt 8 Uhr zur Anmeldung und zur Vergabe der Startkarten. Zudem wurden Maßbänder ausgeteilt, auf denen die gefangenen Fische samt der Startkarte fotografiert werden mussten. Obendrauf gab es noch ein reichhaltiges Lunchpaket. Bei einer Tasse Kaffee und netten Gesprächen mit den ganzen Angelverrückten genossen wir noch die Ruhe vor dem Sturm. Kurz vor dem Startschuss erklärte das Organisationsteam noch einmal die Regeln für das Turnier. Es zählten die drei größten Fische jeder Art. Die Mindestmaße lauteten beim Barsch 22cm, Zander 42cm und Hecht 45cm. Insgesamt konnten also 9 Fische (3 Barsche, 3 Zander, 3 Hechte) in die Wertung gebracht werden. Pro Zentimeter gab es einen Punkt. Neu war, dass die Fänge in einer App hochgeladen werden mussten und somit ein Live-Leader Board entstand.

Wir erwischten einen Traumstart beim Open Street Amsterdam 2018!

Der Countdown läutete schließlich den Start ein. Die Nervosität war verflogen und wir fokussierten uns auf das Bevorstehende. Wir befanden uns sozusagen im Tunnel. Unser Plan bestand im Befischen der Amstel in der Stadtmitte sowie die damit verbundenen Kanäle. Ein langer Fußmarsch bis an die Grenze der Wettbewerbsarena lag also vor uns.
Wir konzentrierten uns vorwiegend auf die vielen Brücken, die immer wieder die sonst eintönige Struktur der Kanäle unterbrachen. Unsere beiden anderen Balzer/Owner Pro Staff Team's verfolgten dagegen andere Strategien.
An der ersten Brücke angekommen, legten wir los. Es dauerte nur Sekunden, da bekam ich den ersten Biss und mir war sofort klar, dass dies ein guter Fisch sein musste. Mit Spannung tauchte der erste Zander an der Wasseroberfläche auf, den wir kurz darauf sicher landen konnten. Ein toller Wertungsfisch und somit ein Start nach Maß. Ruwen und ich klatschten uns wie immer ab, denn die Freude war groß. Jetzt hieß es am Ball bleiben, denn die ersten Punkte waren auf der Habenseite.
Eigentlich erschien uns das Fangen von Barschen am Einfachsten und daher wollten wir diese Fischart als erstes auf unserem Wertungszettel abhaken, um anschließend mit größeren Ködern auf Zander- und Hechtjagd zu gehen. Leider blieben die Barsche erstmal aus.
"Das ist kein Hänger, das ist ein Fisch!", hörte ich plötzlich von der Seite. Ich blickte rüber, wo Ruwens IM12 Texas & Carolina Rute zum Halbkreis gebogen war. Kurze Zeit später durchbrach ein toller Hecht die Wasseroberfläche, der sich den Perch Collector einverleibte. Ein Drill auf Biegen und Brechen spielte sich gerade an der leichten Spinnrute mit vorgeschalteten Fluorocarbon-Vorfach ab und sorgte für reichlich Adrenalin!
Immer wieder tauchte der Raubfisch ab und wir beteten, dass das dünne Vorfach den scharfen Hechtzähnen standhält. Schließlich ließ ich den Spundwandkescher von der Brücke herab und kurze Zeit später konnten wir der Hecht tatsächlich landen. Sofort gab es unseren Hand-Shake, dieses Mal allerdings mit zitternden Händen. Wahnsinn, noch keinen Barschkontakt, aber ein Zander und ein Hecht in der Wertung. 
Wir hatten keine Zeit zu verlieren, denn wir ahnten, dass wir zu diesem frühen Zeitpunkt ganz gut dabei sein würden. Wir suchten verschiedene Bereiche ab, um endlich die Barsche zu finden. Wie aus dem Nichts spürte ich einen kurzen Ruck in der Rutenspitze. Anhieb! Sitzt! Endlich war es der ersehnte Barsch, der an meiner Perch22 Spinnrute zappelte. Von jetzt an ging es Schlag auf Schlag, so dass die Wertungsbarsche sehr schnell voll waren. Immer wieder landeten wir Zander als Beifang, die teilweise knapp am Mindestmaß vorbeisegelten. Wie heißt es doch so schön, knapp vorbei ist auch daneben.
Die nächste Brücke hatte es wieder in sich. Ruwen und ich warfen die Köder aus und wir philosophierten, ob sich dieser Spot für gut bewahrheiten würde. Die Antwort kam prompt, denn Ruwen bekam erneut einen tollen Biss auf seinen Boostershad im fireshark Design. Alles deutete auf einen guten Zander hin, doch dann erblickten wir einen riesigen Barsch an der Wasseroberfläche. Der Drill war zwar spannend, denn wir hatten immer im Hinterkopf, dass etwas schief gehen könnte, aber er war schnell vorbei. Mit dem Kescher konnte ich die Kirsche sicher landen! Bei diesen tollen Fischen, die wir bereits fangen konnten, fiel der Handshake dieses Mal aus und wir umarmten uns vor Freude.
Mit unseren Glücksgefühlen mussten wir leider schon den Rückweg antreten. Schließlich hatten wir noch einen relativ weiten Weg vor uns und wir mussten pünktlich den Treffpunkt erreichen.
Der Punktestand deutete auf ein gutes Ergebnis hin. Allerdings waren Ruwen und ich uns einig, dass wir uns mit einem zweiten Zander im oberen Drittel festsetzen könnten. Schließlich wussten wir nicht, was bei den anderen Teams geschah und mit dem Blick in die App wollten wir keine Zeit verschwenden. Es galt, die Spannung hoch zu halten, um eventuell noch einen Big-Point landen zu können.
Nachdem wir zweidrittel des Rückwegs bestritten hatten, schauten wir auf die Uhr. Wir waren gut in der Zeit, so dass wir nochmals zehn Minuten unsere Köder wässerten. Eine schier riesige Wasserfläche vor uns versprach allerdings nichts Gutes, um doch noch einen maßigen Zander auf die Schuppen legen zu können. Wir warfen aus und bekamen einen Doppelbiss. Beide Zander waren allerdings untermaßig. So ging es fast bei jedem Wurf. Plötzlich bekam ich erneut einen Biss und kurze Zeit später tauchte ein toller Stachelritter auf. "Der hat Maß!", sagte ich zu Ruwen. Jetzt bloß nichts falsch machen und es gelang uns, auch diesen Fisch sicher zu Keschern.

Geschafft, aber vollkommen unter Adrenalin ging es zurück zum Treffpunkt!

Mit 3 Barschen, 2 Zandern und einem Hecht "im Gepäck" machten wir uns schleunigst zurück zum Veranstaltungsort, bevor die Zeit ablief. Um 16 Uhr mussten sich alle Teams am Treffpunkt wieder einfinden. Dies schafften wir und trafen vor Ort umgehend auf unser Partnerteam mit Timo und Matthias.
Hier mussten wir zwei Mal hinschauen, denn die beiden hatten jeweils einen Blumenstrauß in der Hand. Ob die uns wohl zu unserer Leistung beglückwünschen wollten? Nein, eher nicht, vielmehr wollten sie am späten Abend ihre Frauen daheim überraschen.
Jetzt begann die Wartezeit, denn die Veranstalter nahmen die Auswertung vor, bis endlich um 17 Uhr die Siegerehrung begann. Viele Sponsoren sorgten bereits im Vorhinein dafür, dass viele tolle Preise zusammen kamen, die jetzt an die 15 besten Plätze ausgeschüttet wurden.
Dass es für uns gut gelaufen ist, wussten wir aus den Gesprächen mit den anderen Teilnehmern vor der Siegerehrung. Nur welcher Platz es letztendlich genau werden würde, stand noch in den Sternen. Als schließlich Platz 4 bekannt gegeben wurde, stockte uns kurz der Atem, da uns im letzten Jahr 2 Punkte zum dritten Platz 3 fehlten. Aber auch hier hörten wir nicht unseren Namen, so dass wir es tatsächlich auf das Siegertreppchen schafften. Doch es wurde noch besser, denn am Ende standen wir auf dem 2. Platz des diesjährigen Open Street Amsterdam Streetfishingevents!!!
Wir waren stolz auf unsere Leistung, dass wir uns gegen ein sehr starkes Teilnehmerfeld durchsetzen konnten. Der erste Platz ging verdient an das Team von "Rock the Tock", die sich bereits wochenlang im Voraus durch die Straßen von Amsterdam kämpften und sehr viel Mühen und Zeit investierten, um sich den Traum vom Sieg zu erfüllen.
Ein ganz großes Dankeschön geht in diesem Sinne nochmals an die Veranstalter für eine tolle Organisation des Events sowie an alle Teilnehmer, die für einen fairen Wettkampf sorgten und an alle Sponsoren. Ein riesen Dank für das Vertrauen gilt es natürlich auch an unseren Sponsor Balzer auszusprechen, der uns stets mit dem besten Tackle versorgt.

Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr, wenn es zur Neuauflage vom Open Street Amsterdam kommt! 
tight lines wünscht euch
Mark Siefert
(ehemals Raubfischteam Catfish-Hunters
)

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